Beim Klimaschutz sind wir alle gefragt: „Um den globalen Wandel zu stoppen, braucht es einen Menschenwandel", mahnt Ökonom Karl Steininger. Regionale und saisonale Lebensmittel zu kaufen und Müll zu trennen sind wirkungsvolle erste Schritte. Was aber, wenn in der Sommerzeit ferne Länder rufen? Kann man überhaupt noch Urlaub ohne schlechtes Gewissen machen? „Auf jeden Fall! Die Frage ist natürlich immer, wie ich diesen gestalte“, betont der Forscher. Reisen sei essenziell für den Austausch von Kulturen: „Ich selbst bin gerne unterwegs und versuche, nur mit dem Zug und dem Fahrrad voranzukommen.“ Außerdem sei die Auswahl der Unterkunft wichtig: Kleinen Pensionen sollte gegenüber Hotel-Ressorts der Vorzug gegeben werden. „Was hat man von zwei Wochen Club-Aufenthalt, in denen man das Land und die spannenden Traditionen nicht einmal kennenlernt?“, fragt Steininger.
Er warnt allerdings vor dem Versuch, den eigenen Fußabdruck durch anderweitigen Verzicht klein zu halten: „Ich kann nicht ein Jahr lang auf Fleisch verzichten und dafür dreimal in den Flieger steigen – diese Rechnung geht nicht auf.“ Mit einem einfachen Flug von Wien nach Berlin stößt eine Person bereits rund 130 Kilogramm CO2 aus. Für dieselben Emissionen könnte man etwa 65 Steaks verzehren. „Diese Dimensionen muss man im Auge behalten“, mahnt der Wissenschaftler.
Welche Maßnahmen zum Klimaschutz Karl Steininger noch fordert, berichtet die Unizeit.